Turmblasen vom Trompeterturm der Festung Hohensalzburg
An nahezu allen bedeutenden Höfen Europas lassen sich schon in früherer Zeit Trompeten nachweisen. Auch in Salzburg bildeten die Hof- und Feldtrompeter seit dem Mittelalter einen festen Bestandteil des Hofstaates. Auf der Festung wurde 1465 ein Trompeterturm errichtet, auf dem sogenannte Türmer ihren Dienst versahen. Ihre Aufgabe war es, herannahende Gefahren oder andere Anlässe zu erkennen und durch ihre Signale zu melden.
Zu den Aufgaben der Trompeter gehörten aber auch andere Verpflichtungen im höflichen Zeremoniell, wie etwa Signaldienste oder die Begleitung des Fürsten bei Auftritten in der Öffentlichkeit, bei Trauerfeiern und im Kriegsfall. Trompeter gehörten so lange zum "Personenstaat" der Festung, so lange Hohensalzburg den Fürsten als Wohnung und zur Repräsentation diente. Ab dem 17. Jahrhundert war die inzwischen um- bzw. neugebaute Residenz den hohen Herren viel bequemer und auch die Trompeter siedelten mit den Fürsterzbischöfen in die Residenz und wurden zum fixen Bestandteil des höfischen Zeremoniells.
Entsprechend ihrer Funktion war Musik für Trompeten und Pauken bis 1800 reine Gebrauchsmusik und es gibt kaum überlieferte Kompositionen für diese Besetzung. In Salzburg sind jedoch Musikstücke für festliche Aufmärsche – sogenannte Aufzüge – im Archiv der Abtei Nonntal erhalten. Die Autoren dieser Aufzüge sind vorwiegend Salzburger Hoftrompeter vom Ende des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. Diese werden beim Salzburger Turmblasen von der Festung jeden Sonntag von 11.45 bis 12.00 Uhr aufgeführt.
Mit freundlicher Unterstützung von Stadt Salzburg und Tourismus Salzburg.